Drohende Altersarmut bei Rentnern – eine traurige Bilanz
Noch sind die Rentner von heute finanziell recht komfortabel ausgestattet, doch diese Zeiten sind bald vorbei. Am Beispiel von Gabriele Kinder, wird deutlich, wie es künftig bei immer mehr Rentnern aussehen wird.
Gabriele Kinder (60) hat ihr Leben lang gearbeitet und tut es auch heute noch. Sie hat eine kaufmännische Ausbildung gemacht, zwei Kinder groß gezogen und zwei Mal den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Aber ihre Lebensleistung, wie es Minister von der Leyen formuliert, wird sich für sie nicht auszahlen: Weniger als 600 Euro Rente, also deutlich unter dem Existenzminimum, wird sie bekommen, das sagt zumindest ihr Rentenbescheid. Erst habe sie geglaubt, es liegt ein Fehler vor, doch die Prognose wurde bestätigt. Das findet sie ungerecht. Und sie sagt: „So wie mir geht es vielen Frauen!“. Sie läuft also sehenden Auges direkt in die Altersarmut. Und auf die Zuschussrente braucht sie gar nicht zu hoffen, denn die hohen Anforderungen kann sie nicht bestehen. „Altersruhe wird für mich nicht in Frage kommen“ und sie hofft, noch lange gesund zu bleiben…
Und am Ende kaum Rente – Wird Altersarmut normal?
Deutschland ist glimpflich davon gekommen in der Krise, es ging schnell wieder bergauf. Leiharbeiter, Minijobber, Niedrig-Löhner haben dazu beigetragen, aber sie können nicht nennenswert in die Rentenkasse einzahlen. Das ist nicht der einzige Grund, warum eine Welle von Altersarmut auf uns zurollt. Altersarmut wird in Zukunft kein Randphänomen sein, sondern in erhöhtem Maße auch relativ gut verdienende Personenkreise erfassen, denn das Leistungsniveau der gesetzlichen Rente wird schrittweise reduziert.
Nun plant die Regierung eine Zuschussrente. Diese sieht für niedrige Renten eine Aufstockung auf 850 Euro vor. Allerdings gelten hierfür strenge Voraussetzungen: Man muss nachweisen: 45 Jahre Mitgliedschaft in der Rentenversicherung, 35 Beitragsjahre oder 35 Jahre private Altersvorsorge oder Betriebsrente. Für eine Übergangszeit von 10 Jahren soll es erleichterte Zugangsbedingungen geben.
Gabriele Kinder wird von den Plänen der Arbeitsministerin nicht profitieren, die Hürden sind zu hoch. Sie wird ihre Wohnung nicht halten können, ein Auto auch nicht. Einen “Ruhestand“ wird es für sie nicht geben. Ihr bleibt nur zu versuchen, so lange es geht, neben der Rente weiter zu arbeiten.
Quelle: heute Journal, Bericht von Claudia Rüggeberg
Recherche: Bärbel Kappler
gechrieben in: Pflege aktuell am September 20th, 2011
am 12 Februar 2012 schreibt:
Es liegt daran, dass die Rentenformel geändert wurde.
am 30 Oktober 2012 schreibt:
[…] Thema sorgen für Gesprächsstoff: Mehr als 400 000 Senioren können sich wegen der steigenden Altersarmut die Unterbringung in einem Altersheim hierzulande nicht mehr leisten – jedenfalls nicht, ohne […]