Welche Faktoren beeinflussen die Sterberate von Krankenhauspatienten?
An der Universität in Philadelphia hat ein internationales Forscherteam untersucht, welche Faktoren sich auf die Sterberaten von Krankenhaus-Patienten auswirken. Die Studie ergab, dass sich sowohl die Arbeitsbelastung als auch die Ausbildung des Pflegepersonals entscheidend auf die Sterberate auswirken. Unter der Leitung von Linda Aiken, Professorin für Soziologie, Politologie und Krankenpflege, wurden Daten aus zahlreichen europäischen Ländern ausgewertet – Deutschland war nicht darunter.
Internationale Studie in europäischen Ländern
Daten von 420 000 Patienten bildeten die Grundlage für die Forschungsarbeit der Wissenschaftler. Wie den Presseberichten der Universität zu entnehmen ist, konnte das internationale Forscherteam keine Daten aus Krankhäusern in Deutschland erhalten; eine Begründung wurde nicht genannt. Ausgangspunkt der Untersuchungen war eine geringe Sterberate von durchschnittlich ein bis eineinhalb Prozent. Die Daten von 300 Krankenhäusern wurden ausgewertet, dabei ging es um Patienten, die 50 Jahre und äter waren. Alle hatten sich einem chirurgischen Eingriff unterzogen.
Ausbildung und Arbeitsbelastung des Pflegepersonals entscheidend
Die Studie an der US-Universität ergab nicht nur, dass die Sterberate bei besser ausgebildetem Pflegepersonal ebenso sinkt wie bei einem numerisch günstigeren Patienten-Pfleger-Verhältnis. Es werden sogar Zahlen genannt. Mit jedem Patienten, den eine Schwester bzw. ein Pfleger mehr zu betreuen hat, steigt das Sterberisiko eines Patienten um sieben Prozent. Haben zehn Prozent des Pflegepersonals eine hochwertige Ausbildung mit einem Abschluss, der einem Hochschulexamen gleichkommt, sinkt das Sterberisiko wiederum um sieben Prozent. Das klingt komplizierter, als es ist: je besser die Ausbildung und je größer das Pflegeteam, desto geringer die Sterberate.
Forschungsergebnisse sind auch für Deutschland relevant
Auch wenn keine Daten aus Deutschland in die umfangreiche Studie eingeflossen sind, gelten hier dieselben Konsequenzen. Dies bestätigen die Pressemitteilungen des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe. Im Klartext: Die Ausbildung des Pflegepersonals muss qualitativ verbessert werden, und es muss mehr Geld für Personal bereitgestellt werden. All dies ist seit langem Bestandteil der Diskussionen um die Pflegereform.
gechrieben in: Pflege aktuell am März 13th, 2014